Dienstag, 20. Januar 2015

"Wenn ich koennte wie ich wollte ...

...glaube mir ich wuerde."
Das ich schon so lange keine Fotos mehr auf meinem Blog hochgeladen habe, liegt nicht daran, dass ich euch keine mehr zeigen moechte. Ganz im Gegenteil, ich habe noch so viele tolle Fotos, die ich gerne mit euch teilen wuerde, wenn es doch nur funktionieren wuerde. Leider klappt das mit dem Internet allerdings nicht wirklich. Auf meinem Handy lassen sich die Fotos nicht hochladen und den einzigen Computer den ich hier benutzen kann, ist der im Fitnessstudio, welcher allerdings keinen USB-Slot besitzt...
Sobald ich aber irgendwann mal wieder die Moeglichkeit kriegen sollte, zeige ich euch noch alle meine Fotos der letzten Monate. Spaetestens dann, wenn ich wieder in Deutschland bin, auch wenn ich natuerlich schon hoffe, dass das noch frueher was wird.

Was sonst noch so los ist im Moment:
Heute ist mein letzter Ferientag, ab Morgen werde ich also wieder in die Schule gehen. Schon komisch wie schnell die zwei Monate Sommerferien doch vorbei gerannt sind. Komisch im Allgemeinen wie die Zeit fliegt...
Meine Ferien waren groestenteils echt schoen. Ich habe sehr viel Zeit mit Carola verbracht und wir haben zusammen Kapstadt immer ein kleines bisschen mehr erkundet und dabei so oft vor Lachen auf dem Boden gelegen (und das ist nicht immer metaphorisch gemeint ;) ). Schade war nur, dass beide meiner Gastgeschwister einen Sommerjob hatten und wir dadurch nicht so viele Sachen als Familie zusammen machen konnten.
Auf der einen Seite finde ich es echt schade, dass die Ferien vorbei sind, auf der anderen Seite bin ich aber auch echt ganz froh, dass es nun also alles wieder zurueck zur gewohnten Rutine geht.

Ab Freitag werde ich dann zusammen mit den anderen deutschen Austauschschuelern auf einen kleinen dreitaegigen Kurzurlaub fahren, wo ich dann hoffentlich die Moeglichkeit haben werde, auf Strausen zu reiten und nach der Big Five ausschau zu halten.

So viel zu meinem Leben hier drueben ;)
Ich hoffe euch allen geht es gut im kalten Deutschland (oder wo auch immer auf der Welt ihr euch gerade befindet)
Hab euch lieb
Ronja

Freitag, 16. Januar 2015

Ueber Sehnsucht und Reiselust...

Wenn man weit weg, in einem fernen Land ist, lernt man eine Menge ueber das Austauschland, aber genauso auch ueber Deutschland.
Das wurde mir bevor ich geflogen bin schon oefters erzaehlt, aber so richtig glauben wollte ich es irgendwie nicht. Wie soll man den etwas neues ueber ein Land lernen, in dem man 16 Jahre lang gelebt hat, wenn man sich auf einmal 15.000 km entfernt auf einem anderen Kontinent wieder findet?
Tja, ich kann  euch jetzt sagen, das geht sehr wohl.
Von Nachrichten und aktuellen Geschehnissen kriege ich hier zwar so gut wie gar nicht mit, da die News eher selten geguckt werden und wenn dann auch nur in Afrikaans.
Aber man kriegt etwas ganz anderes von Deutschland mit:

-man kann in Deutschland ohne Probleme oeffentliche Verkehrsmittel benutzen, auch wenn es schon dunkel ist
-keiner muss wirklich Hunger leiden
-in der Schule wird einem doch manchmal auch noch beigebracht, das man durch aus noch ein soziales Leben neben der Schule haben darf
-man brauch sich eher keine Angst machen, ueberfallen zu werden, wenn man allein nach Hause laeuft
-man kann einfach drausen joggen gehen und auch frisches Obst ist nichts was es vielleicht maximal einmal die Woche gibt

... das ist jetzt alles ja selbstverstaendlich denkt ihr. Tja, eben nicht, den all diese Sachen gibt es so nicht in Suedafrika und man lernt sie wirklich zu schaetzen. Man lernt hier, wie gut es uns doch in Deutschland geht und das sovieles worueber wir uns beschweren es eigentlich gar nicht wert ist.
Deutschland und Suedafrika sind grundverschieden, von vorne bis hinten...

-die Ampeln hier haben keine gelbphase sondern blinken stattdessen rot
-Toilettenpapier ist nur einlagig :\
-auf den Strasen und sogar auf Treppen herscht linksverkehr
-an Tankstellen must du dein Auto gar nicht verlassen, die Angestellten dort tanken fuer dich
-Blackberry ist die Handymarke Nummer eins
-es werden hier kaum Saetze gebildet, in denen nicht mindestens ein Schimpfwort drin vor kommt ;)
-man laesst beim Essen eigentlich immer das Messer weg, da werden dann stattdessen lieber die Haende genommen ;)
-andere Religionen koennen ja meist noch toleriert werden, nur fuer Atheismus gibt es gar kein Verstaendniss
-Palmen stehen manchmal am Strassenrand
-Kassierer hier arbeiten mit einer Ruhe, die Europaeer zum durchdrehen bringen kann ;)
-bei 24 grad Celsius im Sommer muss man sich eine Jacke anziehen

... das sind jetzt alles nur Kleinigkeiten, die aber zeigen, dass mein Leben hier eigentlich gar nichts mit meinem Leben in Deutschland zu tun hat. Alles ist anders und das laesst einen nachdenken, ueber alle moeglichen Kleinigkeiten. Ueber deutsche Ampeln, deutsches Toilettenpapier, deutsche Tankstellen und noch so vieles mehr :)
Und genau hier an dieser Stelle kommt die REISELUST zum Vorschein. Die Welt ist so interessant und umso mehr ich die wundervollen Seiten von Suedafrika kennen und schaetzen lerne umso mehr kriege ich das Beduerfniss noch andere Laender zu erkunden.

Weit weg von zu Hause, wird einem auch nochmal mehr verdeutlicht, was fuer wundervolle Menschen in Deutschland auf einen warten. Und hier, kommt die SEHNSUCHT  ins Spiel.
Als ich vor 6 Monaten (!!!) im Flieger Richtung Suedafrika sas, habe ich mir mein Abschiedsbuch mit all den super lieben Texten meiner Freunde durch gelesen. Ich hatte im Vorhinein eigentlich erwatet, das ich traurig sein werde in diesem Moment, aber stattdessen war ich nur super gluecklich. Gluecklich darueber, so wundervolle Freunde zu haben.
Und so habe ich meine eigene Definition fuer Sehnsucht gefunden. Sehnsucht ist was trauriges, weil sie beinhaltet, das alte liebgewonene zu vermissen. Sehnsucht hat aber auch irgendwie was schoenes, weil man sie eben nur haben kann, wenn man irgendwo anders bereits etwas wundervolles gefunden hat, das man liebt, und das hoffentlich auf einen wartet.

So schwanke ich nun also zwischen Reiselust und Sehnsucht, zwei Sachen, die eigentlich gar nicht zusammen passen, die aber trotzdem beide ein Platz in meinem Leben gefunden haben.

Respekt an alle, die es tatsaechlich geschafft haben, sich diesen langen Text durch zu lessen ;)
Hab euch ganz dolle lieb
Ronja

Samstag, 3. Januar 2015

Camping ... finally again

Zwischen weihnachten und Silvester war ich mit meinen Geschwistern und einer befreundeten Familie campen. Es war echt wunderschön, die Leute waren alle so wundervoll und Ich habe Erfahrungen gesammelt, die Ich wohl im Leben nicht mehr vergessen werde. Ich habe es wirklich geliebt.

Ich bin vor Sandstürmen davon gerannt
Habe mich vor Baboons versteckt und aufgepasst das sie uns das Essen nicht klauen
War im indischen Ozean Baden
Habe Spinnen so groß wie Vogelspinnen gesehen
Bin über Felsen zu Höhlen und Wasserfällen geklettert
Habe Marshmallows über dem Feuer geröstet
Und die Lifeguards ganz lieb angelächelt und gefragt, ob sie mich nicht mal mit dem Speedboot mitnehmen können, wenn sie das nächste mal nach Haien Ausschau halten -mit Erfolg :D

Und als Ich nach dem Camp wieder nach Hause gekommen bin, hat es sich irgendwie so normal angefühlt. So wie sich nach Hause kommen auch immer in Deutschland angefühlt hat.

Südafrika hat so wundervolle Seiten. Man braucht eine Menge Überwindung, Anpassungsfähigkeit und Durchhaltevermögen, wenn man hier ein auslandsjahr verbringen will, aber es lohnt sich definitiv <3
Ich bin so glücklich hergekommen